Wirtschaft in Deutschlands Regionen stärken
Die Regionalpolitik hat sich zur Aufgabe gemacht, die Wirtschaft in Deutschlands Regionen zu stärken. Aber was bedingt denn, dass eine Region als „strukturschwach“ eingestuft wird? Und was kann man dafür tun um die Wirtschaft in den schwachen Regionen stärken?
Wann ist eine Region strukturschwach?
Prinzipiell ist das Einteilen in förderungsfähige Gebiete keine Neuheit. Die wirtschaftliche Strukturschwäche einer Region legt der Bund-Länder-Koordinationsausschuss der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) anhand von bundeseinheitlichen Kriterien fest. Es werden vier verschiedene Faktoren berücksichtigt:
- regionales Einkommen
- zukünftige Erwerbstätigenentwicklung
- regionale Arbeitsmarktentwicklung
- Infrastruktur
Aus diesen Punkten ergeben sich drei Standortfaktoren. Einerseits die Wirtschaftskraft, die Bevölkerungsentwicklung und die Erreichbarkeit der Region. Wenn diese Voraussetzungen schlecht sind kann man von strukturschwachen Räumen sprechen.
GRW Fördergebiete
Nun betrachten wir die GRW Fördergebiete. Die GRW Förderung ist eine 1969 gegründete Gemeinschaftsaufgabe zwischen Bund und Ländern. Durch Förderung gewerblicher und regionalen Investitionen entstehen neue Arbeitsplätze.
Die GRW Fördergebiete werden in förderfähige und nicht förderfähige Regionen gegliedert. Die Unterscheidung geschieht nicht aufgrund der Betrachtung alter und neuer Bundesländer. Das EU-Beihilferecht und die Regionalbeihilferegeln haben zudem in A- und C- Gebiete eingeteilt. Diese Bezeichnung legt fest wie sehr förderfähig eine Region ist. In Deutschland kommt eine weitere Gruppierung in D-Gebiete hinzu.
Die A-, C- und D-Gebiete
- Als A-Gebiet werden Regionen bezeichnet, welche verglichen mit ganz Europa, eine außergewöhnlich niedrige wirtschaftliche Entwicklung und gleichermaßen eine massive Unterbeschäftigung dokumentieren. In ganz Deutschland findet man keine A-Fördergebiete mehr
- Die prädefinierten C-Gebiete sind in ehemals A-Gebiete. Sie weisen eine geringe Bevölkerungsdichte auf
- Zu Nicht-prädefinierte C-Förderungsgebiete zählt man Regionen, in denen das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner unter dem EU Durchschnitt liegt oder die Arbeitslosenquote vor Ort von mindestens 115% des nationalen Durchschnitts beträgt
- Ergänzend zu den A- und C-Gebieten gibt es noch die D-Förderungsgebiete. Sie ergänzen das System. Zur Einordnung in diese Kategorie wurde Deutschland in Arbeitsmarktregionen aufgeteilt. Nun wird nach der durchschnittlichen Arbeitslosigkeit, dem Jahresbruttolohn und der Infrastruktur entschieden wie strukturschwach das Gebiet ist.
Für einen besseren Überblick kann man sich die Fördergebietskarte ansehen. Zu alldem kann es jetzt auch noch passieren, dass es innerhalb von Städten, Landkreisen und Gemeinden unterschiedliche Gebiete gibt. Vor allem in Städten wie Berlin, Lübeck und Kiel gibt es graduelle Unterschiede.
Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) bietet anhand der Postleitzahl eine Ermittlung des GRW Fördergebiets für Ihre Region. Probieren Sie es aus!
Was hat das gesamtdeutsche Fördersystem damit zu tun?
Das gesamtdeutsche Fördersystem trat im Januar 2020 zusammen mit der neuen ZIM Richtlinie in Kraft. Es stellt ein wichtiges Instrument der Bundesregierung dar. Unsere Bundesregierung erschuf dieses Fördersystem um 22 bestehende Förderprogramme darin zu bündeln und für die strukturschwachen Regionen neu auszulegen. Seine Aufgabe ist es gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Regionen Deutschlands zu schaffen, unabhängig von der Lage.
Förderung für Unternehmen
Die Einteilung der GRW Gebiete dient dazu, die Fördersätze der Programme gerecht festzulegen. Durch die 22 ressortübergreifenden Förderprogramme, kann man die wirtschaftliche Entwicklung der förderungsfähigen Gebiete gezielt unterstützen. Dadurch werden Unternehmen gleichermaßen wie Region gestärkt.
Das Gesamtdeutsche Fördersystem verwaltet beispielsweise auch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM). Die neu inkraft getretene Richtlinie fördert nochmals mehr die strukturschwachen Regionen, denn junge und kleine Unternehmen erhalten höhere Förderungssätze. Allein für dieses Jahr wurden 555 Millionen Euro für ZIM eingeplant.
Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand ist ein technologie- und branchenoffenes Förderprogramm. Bundesweit unterstützt es die Innovationen kleiner und mittelständischer Unternehmen. Lesen Sie hier mehr zum Thema ZIM!
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