Auswertung der ZIM Statistik 2019
Jährlich werden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) die Ergebnisse zum Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) veröffentlicht. Wir haben uns im Folgenden die aktuelle ZIM Statistik vom 31. August 2019 etwas näher angeschaut.
Exkurs: Was ist ZIM?
ZIM (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) ist ein branchenunabhängiges Förderprogramm des BMWi mit dem Ziel, Innovationen zu Fördern. Demgemäß ist es kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) bundesweit möglich, die Förderung ihres Projektes zu beantragen und somit einen erheblichen Teil der Forschungs- und Entwicklungskosten einzusparen. Prinzipiell ist zwischen drei Arten der ZIM Förderung zu unterschieden: ZIM-Einzelprojekte, in denen das Projekt einzelbetrieblich durchgeführt wird, ZIM-Kooperationsprojekte, in denen mehrere Projektpartner beteiligt sind und zuletzt ZIM-Kooperationsnetzwerke, in denen bestimmte Themengebiete im Konsortium bearbeitet werden und woraus wiederum Kooperationsprojekte entstehen. Weitere Infos zu ZIM finden Sie hier.
Ergebnisse der ZIM Statistik
Die ZIM Statistik des BMWi bezieht sich auf den Förderzeitraum seit Inkrafttreten der aktuellen Förderrichtlinie bis zum Stichtag der Veröffentlichung. Die Angaben sind also 2015 bis 2019 bezogen. Außerdem zeigt die Statistik nicht die Anzahl eingereichter Anträge, sondern die bewilligte Höhe der Fördermittel.
Auswertung der ZIM Statistik nach Projektart
Seit 2015 wurden insgesamt rund 14.000 ZIM-Projekte bewilligt. Zu erkennen ist dabei der hohe Anteil der Förderbewilligung bei Kooperationsprojekten. Grund dafür ist häufig der Mangel an eigenständiger Forschungs- und Entwicklungsfähigkeit kleiner Unternehmen. Deswegen haben Kooperationen, z.B. mit Forschungseinrichtungen, bessere Voraussetzungen zur Bewilligung. Durch das Know-How und Synergien der Kooperationspartner haben diese Projekte oft einen Vorteil gegenüber den einzelbetrieblichen Projekten. Für kleine Unternehmen ist es jedoch schwierig, aus eigener Kraft ein Netzwerk zu finden. Die Voraussetzung hierfür ist unter anderem die Beteiligung von mindestens sechs mitteständischen Netzwerkpartnern.
Auswertung der ZIM Statistik nach Bundesland
In Deutschland sind ca. 99% der insgesamt rund drei Millionen Unternehmen KMU, und erfüllen somit ein erstes Kriterium für eine ZIM Förderung. Laut aktueller Statistik liegt Baden-Württemberg mit 434 Millionen Euro auf Platz eins der Rangliste bewilligter Fördermittel nach Bundesland. Auf Platz zwei folgt Sachsen, gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Bayern. Das Ende der Liste bilden Bremen und das Saarland.
Insgesamt wurden in dem angegebenen Zeitraum 2,5 Milliarden Euro an ZIM Fördergeldern ausgeschüttet. Durchschnittlich erhielt jedes Unternehmen in Deutschland rund 770 Euro.
Mit einem Anteil von 17,26% der gesamten Fördergeldhöhe steht Baden-Württemberg vorne. Sachsen folgt mit 15,55%. Rechnet man dies auf die Anzahl der Unternehmen, erhielt im Durchschnitt jedes in Sachsen ansässige Unternehmen ca. 2.600 Euro an Fördergeldern. In Bremen erhielt nach gleicher Rechnung jedes Unternehmen ca. 1.500 Euro, was einem Gesamtförderanteil von 1,43% entspricht. Über dem Durchschnitt liegen zudem Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Unterdurchschnittlich schneiden Unternehmen in bspw. Schleswig-Holstein, Hessen und Rheinland-Pfalz ab. Außerdem ist im Zeitverlauf ein leichter Anstieg der Fördermittel, die nach Sachsen und Nordrhein-Westfalen fließen zu verzeichnen, wohingegen in Baden-Württemberg, Berlin und Sachsen-Anhalt eine rückgängige Fördermittelhöhe zu beobachten ist.
Wirtschaftsstandort Sachsen
Die Höhe der nach Sachsen fließenden Fördermittel sticht deutlich hervor. Das Bruttoinlandsprodukt des Bundeslandes ist seit dem Jahr 2000 um etwa 30 Prozent gewachsen. Darüber hinaus ist Sachsens Wirtschaft sowohl im industriellen Wirtschaftszweig als auch in der Innovationskraft wirtschaftlich stark aufgestellt. Forschungen in den Bereichen Energiespeicher-Technologien und Elektrotechnik sind unter anderem die Kompetenzen des Bundeslandes. Des Weiteren stehen in Sachsen vier große, darunter drei technische Universitäten und sechs allgemeine Hochschulen für angewandte Wissenschaft, welche als Kooperationspartner oder in ZIM Netzwerken agieren können.
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Auswertung der ZIM Statistik je Technologiefeld
Ein Großteil der Fördermittel wurde für die Produktionstechnologie bewilligt. Hier wurden seit 2015 bundesweit insgesamt 639 Millionen Euro ausgeschüttet. Darauf folgt die Elektrotechnik mit 318 Millionen Euro sowie Informations- und Kommunikationstechnologien mit 245 Millionen Euro. Am wenigsten erhielten Projekte der Nanotechnologie, mit 11 Millionen ausgeschütteten Euro.
Diese Statistiken spiegeln die aktuelle Entwicklung der Technologie-Trends und den Technologie-Fokus des BMWi wider. Als Beispiel dient Künstliche Intelligenz; ein vielversprechendes und förderwürdiges Thema, welches Deutschland als Forschungs- und Innovationsstandort im internationalen Kontext sichtbar und leistungsfähiger machen kann. Es bleibt abzuwarten, ob und inwiefern sich das Bild mit der nächsten Richtlinie ändert.